Etem Ete wurde 1943 in Istanbul geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Istanbul und Ankara. Sein Vater, Professor Muhlis Ete, war von 1950 bis 1952 Wirtschafts- und Handelsminister für die
Demokratische Partei (Demokrat Parti, DP) sowie in den Jahren 1962 und 1963 in der Regierung von İsmet İnönü für die Republikanische Volkspartei (Cumhuriyet Halk Partisi, CHP).
Etem Ete erhielt seine Grund- und Mittelschulausbildung (1. – 8. Schuljahr) am englischsprachigen Gymnasium TED Koleji in Ankara. Im Sommer 1961 kam er nach Deutschland, wo sein
Vater am Kieler Institut für Weltwirtschaft Gastprofessor war. Sein Studium der Medizin schloss er an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ab. So erlebte er den Zuzug der ersten
Generation türkischer Arbeitnehmer nach Deutschland unmittelbar mit.
Ete war als Facharzt für Psychiatrie über dreißig Jahre in vielerlei Hinsicht aktiv. Er spezialisierte sich auf die Gebiete Migrationspsychiatrie und transkulturelle Psychiatrie und
arbeitete zwölf Jahre lang in verschiedenen Nervenkliniken, die meiste Zeit in Hamburg. Anschließend übte er seinen Beruf achtzehn Jahre lang in seiner eigenen Praxis aus. Währenddessen war er
bei Gerichten und Sozialversicherungsträgern jahrelang als Gutachter tätig. Er trug mit seinen Studien zu zahlreichen Fachkonferenzen bei und war mit seinen Artikeln an vielen Fachpublikationen
im Gebiet der Psychiatrie beteiligt.
Schon während seines Studiums war Ete politisch aktiv. Er übernahm in studentischen Vereinen und Föderationen Führungsfunktionen, und übte in den 1980er Jahren den Vorsitz der
Föderation der Sozialdemokratischen Volksvereine in Europa aus (Sosyal Demokrat Halk Dernekleri Federasyonu, HDF). In jener Zeit war er als Mitglied der Sozialdemokratischen Volkspartei der
Türkei (Sosyaldemokrat Halk Partisi, SHP) stellvertretender Sekretär im Internationalen Sekretariat. Für den SHP-Vorsitzenden Professor Erdal İnönü war er als Berater in Beziehungen der Partei zu
den anderen sozialdemokratischen Parteien in Europa tätig und wirkte bei der Sozialistischen Internationale mit.
Etem Ete trat 2005 den Ruhestand an und lebt weiter in Hamburg. Er bezeichnet Istanbul als seine Mutter und Hamburg als seine Lebensgefährtin, beide für ihn unverzichtbar.